Snappap Plus Tasche mit Schnappschloss

snappap plus tasche naehen mit ueberschlag

(Werbung)  Letztens kam ein Überraschungspaket von Snaply und darin das neue Snappap Plus. Ich hab mich total gefreut. Ich bin doch eh schon so ein Fan von Snappap. Und jetzt gibt es das halt auch noch in der „Plus“-Version. Das heißt, die Struktur tritt deutlicher hervor und es hat etwas eine andere Haptik, es fasst sich weicher an und näht sich damit auch etwas leichter. Ich hab ein bisschen gebraucht, bis mir eine geeignete Tasche dafür einfiel. In Kombination mit weichem Leder ist nun diese Tasche mit Überschlag daraus geworden

Schnittmuster

Es gibt zu keiner meiner Anleitungen ein Schnittmuster zum Herunterladen. Bei dieser Tasche sind alle Teile rechteckig, d.h., ihr könnt euch nach den Maßen, die ich angebe, alles selber aufzeichnen und das dann einfach ausschneiden. So habt ihr euch euer Schnittmuster selber gemalt, ohne das es einen Download gibt. Alle Maße schreibe ich euch gleich im ersten Absatz auf. Ihr könnt dann alles direkt selber auf ein Papier übertragen. Dafür ist auch kein extra Schneiderpapier notwendig. Ich nehme ganz oft Zeitungspapier, weil das so schöne große Bögen hat und es nicht schade ist, wenn mal eine Zeichnung schief geht

Die Tasche ist keine Anfängertasche, durch die vielen verschiedenen einzelnen Schritte sollte man schon ein wenig Erfahrung mitbringen. Die Maße sind so genau wie möglich, können aber individuell angepasst werden. Legt Eure einzelnen Schnittteile immer aufeinander, ob alles gut zusammen passt, bevor ihr loslegt zu nähen.

Schnittteile vorbereiten

Mit einem großen Papier aus einem alten Kalender habe ich mir Schnittteile vorbereitet. Letztlich nur zwei Rechtecke in verschiedenen Längen. Da ich im Taschenkörper keine kantigen 90-Grad-Winkel nähen will, runde ich mit einer Untertasse die Ecken auf der Taschenvorlage ab.

Schnittteile für die Snappap Tasche aus Papier vorbereiten

Maßangaben für die Tasche

Ich habe folgende Teile für die Tasche vorbereitet (alles zuzüglich Nahtzugabe):

Deckel (28 b x 27 h):

  • Leder
  • Futterstoff
  • Vlieseinlage (hier nicht drauf, aber mit den gleichen Maßen) Das Leder ist sehr weich, der Deckel hätte keinen Griff ohne die Einlage. Das kommt also letztlich drauf an, was ihr verwenden wollt, ob die Vlieseinlage nötig ist

Taschenkörper

  • 2 x Snappap PlusMaße: 28,5 b  x 32 h
  • 2 x Futterstoff, Maße: 28,5 b  x 32 h
  • 1 x langer Streifen Snappap Plus für die Tiefe der Tasche, Maße: 4 b x 92 l (ruhig etwas länger zuschneiden. Überstehende kann immer noch abgeschnitten werden
  • 1 x langer Streifen Futterstoff (hier bei mir 2 kurze, da ich keinen langen mehr schneiden konnte, ich mußte stückeln) Maße: 4 b x 92 l
  • 1 Streifen Snappap als Blende für den Taschendeckel: 2,5 b x 28,5 l

Innentasche

  • Reißverschluß  30 cm oder länger. Überstehendes kann abgeschnitten werden
  • 2 x Futterstoff, Maße: 28,5 b x 17 h
  • Lederstreifen als Blende für den Reißverschluß, Maße:  28,5 b x 1,5 h
Leider fehlen auf dem nachstehenden Bild ein paar der "Zutaten", aber die stehen ja alle oben bei den Maßen.

Leider fehlen auf dem Bild ein paar der „Zutaten“, aber die stehen ja alle oben bei den Maßen dabei

Und so sehen die einzelnen Schritte zum Nähen aus:

Taschendeckel vorbereiten

Vlies aufbügeln und alle Teile zusammennähen:
Für den Deckel bügele ich das Vlies auf den Futterstoff. Der Futterstoff und das Vlies sind damit gut verbunden und können rechts auf rechts auf das Leder genäht werden. Da das Leder sehr weich ist, nehme ich dafür keine Ledernadel und auch kein spezielles Füßchen. Es funktioniert auch so, ohne das die Maschine die Naht schiebt.

Der Futterstoff wird mit einem Vlies verstärkt.

Wendeöffnung bleibt bestehen und Ecken werden eingeknipst:
So sieht das Ganze dann aus. Auf der einen Seite das Vlies, dass jetzt die linke Seite des Futterstoffes ist und auf der anderen Seite die linke Seite des Leders. Die obere Naht ist komplett offen, durch die Naht wende ich den Deckel. Aber vorher schneide ich die Rundungen noch ein mit kleinen Dreiecken. Durch das Wenden würden die Ecken sonst zu knubbelig werden. Und das Einschneiden hilft, dass die Ecken schön ausgeformt werden können.

Nach dem Zusammennähen des Deckels, werden die Ecken eingeknipst.

Wenden, ausformen und bügeln:
Der gewendete Deckel ist so auch noch nicht ganz schick, da das Leder noch so hoch steht. Eine Steppnaht rund herum löst das Problem. Zuvor drehe ich den Deckel herum und bügele auf der Stoffseite die Seitennähte fest um. So lässt sich die Steppnaht anschließend leichter und vor allem sauber nähen.

An 3 Seiten knapp absteppen:
Nach dem Bügeln wird also knappkantig rund herum abgesteppt. Auch hier nähe ich wieder mit der normalen Nadel. Das Leder wird von unten gut transportiert und das Füßchen näht oben nur Stoff und kann gar nicht am Leder festkleben und es vor sich herschieben.

Fertig vorbereiteter Deckel:
Und schon ist die Wulst am Rand ist verschwunden. Alles ist sehr schön flach geworden. So soll ein Taschendeckel aussehen 🙂

Innentasche im Futter & Futter zusammennähen

Um meine Sachen in der Tasche wiederzufinden, nähe ich eine Innentasche hinein. Die wird sehr unkompliziert über die gesamte Taschenbreite gehen. Die Seiten werden mit den Seitennähten des Futters mit eingenäht und dadurch geschlossen.

Schnittteile der Innentasche in Reihenfolge legen:
Die zwei Schnittteile der Tasche werden rechts auf rechts gelegt. Dazwischen kommt (also innen zwischen den Stoffteilen liegend) der Reißverschluss . Die Art des Einnähens ist hier die gleiche, wie bei einem gefütterten Kosmetiktäschchen (das Einfassen des Reißverschlusses genauer beschrieben), nur dass wir den Reißverschluss auf einer einzigen Seite einnähen. Auf der anderen Seite bildet ja der Taschenstoff die Rückseite des Innentäschchens.

Reißverschluss einnähen und das Innentäschchen an der Tasche befestigen:
Die zwei Stoffteile für das Innentäschchen sind auf einer Seite des Reißverschlusses befestigt.  Die Teile werden umgeschlagen, so liegen sie jetzt links auf links und der Reißverschluss oben, so wie auf dem Bild. Dann wird die so vorbereitete Tasche auf eines der Taschenfutterteile gelegt und mit einem Streifen Leder als Blende festgenäht. Bitte richtet euch an der Länge Eures Futterteils aus, so dass die kleine Innentasche unten nicht übersteht.

Man kann den Reißverschluss auch einfach so festnähen, aber mit der Blende gefällt es mir besser.

Die Seiten der Innentasche werden nun durch den langen Seitenstreifen des Futterstoffes geschlossen. Der Seitenstreifen wird rechts auf rechts an den Futterstoff angelegt und einfach mit einer langen Naht angenäht.

Ansicht der Innentasche im Futter:
So sieht das dann aus: der Reißverschluss öffnet die Innentasche. Das Taschenfutter fungiert als hinterer Teil der der Innentasche. Und vorne haben wir den doppelt gelegten Stoff, in den ja der Reißverschluss eingenäht wurde. Seitlich ist der lange Stoffstreifen zu sehen, der der Tasche die Tiefe geben wird.

Taschenkörper zusammennähen

Für den Taschenkörper haben wir insgesamt drei Teile. Vorne, hinten und den Seitenstreifen. Den ersten Streifen kann man noch recht einfach festnähen. Um die Rundung herum kann das Snappap Plus gut gedrückt werden, da es nachgiebiger ist als das herkömmliche Snappap.

Auf das Ganze dann den zweiten Teil des Taschenkörpers festzunähen, ist schon etwas fummeliger. Aber durch langsames Nähen kommt man auch hier gut um die Ecken. Ich benutze wieder eine normale Nadel, das Snappap Plus ist weich genug.

Oben muss die Naht einige Zentimeter vor dem Rand aufhören. Hier muss noch der Deckel mit der Blende befestigt werden. Ich war hier bei meiner Beispieltasche zu schnell und habe alles zugenäht. So musste ich wieder auftrennen. Beim erneuten Zunähen, habe ich dann aufgepasst, dass ich die alten Löcher treffe, sonst sieht es hässlich aus.

Überschlag-Deckel annähen

Der Deckel wird mit seiner offenen oberen Seite hinten an der Tasche angenäht. Der Abstand zum Taschenrand oben ist 5,5 cm. Um diese Naht zu kaschieren, lege ich als Blende einen Streifen Snappap darüber. Dieser Streifen reicht auf beiden Seiten bis in die Seitennaht der Tasche und wird mit den Seiten der Tasche eingenäht. So ist die Optik auf der Rückseite der Tasche ruhig.

5,5 cm unterhalb des Taschenrandes nähe ich den Deckel am hinteren Taschenteil fest

5,5 cm unterhalb des Taschenrandes nähe ich den Deckel am hinteren Taschenteil fest

Jetzt ist ja das Ende fast erreicht und die Tasche sieht schon aus, wie eine Tasche.  Also: weiter geht’s 🙂

Steckschloß befestigen

Der Deckel kann jetzt, nachdem er hinten befestigt wurde, nach vorne geklappt werden, um auszumessen, wo das Steckschloß angebracht werden muss. Der innere Teile wird zuerst befestigt, da das Futter noch nicht in der Tasche ist. So verdeckt dann anschließend das Futter von innen das Steckschloß. Der obere Teil des Schlosses wird dann am Taschendeckel befestigt. Vorher bitte genau testen, wo es sitzen muß. Sonst schließt die Tasche hinterher schief und sieht nicht gut aus.

Taschengurt vorbereiten und anbringen

Der Gurt wird auf einer Taschenseite fest angenietet und auf der anderen Taschenseite durch einen D-Ring laufen. Dann kann die Gurtlänge immer bequem verstellt werden. Dazu muss zunächst der D-Ring an die Taschenseite genäht werden:

Ein Stück Gurtband wird um den D-Ring gelegt. Damit wird der Ring an den Seitenstreifen der Tasche angenäht. Der Abstand vom Rand oben ist 1,5 cm.

Eine Seite des langen Gurtes schlage ich 3 cm um und loche an dieser Stelle für die zwei Nieten. Hier passen die Nieten dann genau durch. In den Seitenstreifen der Tasche kommen ebenfalls 2 Löcher. Die Nieten werden durch Snappap und Gurtband geschoben und zusammengehauen. An dieser Seite sitzt der Gurt schon mal 🙂

Das Gurtband wird doppelt gelegt und gelocht.

Leider hab ich die Nieten erst eingehauen, nachdem ich schon das Futter befestigt hatte. Das ist natürlich nicht schön. Besser wäre es, wenn das Futter dann ganz am Schluss in die Tasche kommt, um alle die Nähte und Nieten und Steckschlösser zu verstecken.

So sieht die Befestigung mit Nieten von außen aus:

Zwei Nieten halten den Schultergurt auf der einen Seite

Zwei Nieten halten den Schultergurt auf der einen Seite

Auf der anderen Seite sitzt der D-Ring an der Tasche. da kann dann der Gurt durchgefädelt werden.

Auf der anderen Seite wird der Schultergurt durch einen D-Ring gefädelt

Auf der anderen Seite wird der Schultergurt durch einen D-Ring gefädelt

Futter und Taschenkörper verbinden

Das Futter wird links auf links in die Tasche gesteckt und oben rund um den Rand mit Schrägband festgenäht.

Schrägband am oberen Rand verbindet Futter mit Snappap.

Schrägband am oberen Rand verbindet Futter mit Snappap.

Der Deckel ist nur knapp schmaler, als der Taschenkörper, so dass er schön die gesamte Taschenbreit abdeckt

Der Deckel ist nur knapp schmaler, als der Taschenkörper, so dass er schön die gesamte Taschenbreit abdeckt

Jetzt muss noch der Gurt durch Schieber gefädelt werden und mit einer Naht verschlossen. Dann ist sie endlich fertig, die neue Tasche aus dem neuen Snappap Plus. Hier sieht man auch ganz gut, wie zerknittert das Snappap Plus aussieht. Die Struktur ist gröber. Mir gefällt das Material sehr gut, es lies sich auch wirklich leicht verarbeiten.

Noch was Nähen? Hier gibt es ein weiteres Freebie: Snappap-Tasche mit Nähanleitung

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Affiliate Links

Das Snappap und das Steckschloß wurden mir für dieses Projekt von Snaply zur Verfügung gestellt.

Alles andere ist selbst gekauft & bezahlt, genannte Markennamen dienen nur der Orientierung und stellen keine fremdfinanzierte Werbung dar.
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