Für meine neueste Tasche sollte es mal ein Steckschloss als Verschluss werden. Taschen ohne Verschluss, Taschen mit Reißverschluss oder Taschen mit Magnetknopf – alles schon gemacht. Nur noch nie ein Steckschloss. Kann ja nicht so schwer sein. Ist es auch nicht, wenn man sich die Einzelteile vorher genau anschaut.
Teile eines Steckschlosses
Ein Steckschloss ist korrekterweise eigentlich ein Mappenschloss. Sucht man aber eine solche Schließe, wird man eher unter dem Begriff „Steckschloss“ fündig. Es besteht aus vier Teilen, die ich hier mal zeige:
Das Oberteil des Schlosses ist hinten offen, damit man das Nähstück dazwischen stecken kann.
Anbringen des Steckschlosses
Auf der Oberseite des Taschendeckel messe ich mir die Mitte aus. Ich schiebe den oberen Teil des Schlosses an den richtigen Platz und markiere durch die zwei Löcher hindurch die Stellen, durch die gleich der Bügel geführt werden soll. Für das Markieren nehme ich die spitze Seite eines Nahttrenners und piekse leicht in das Leder hinein. Das kann man auch mit einem feinen dünnen Stift machen. Diese Stelle wird hinterher sowieso durchstoßen, daher kann man hier ruhig auch Farbstifte nehmen.
Mit dem Nahttrenner durchsteche ich anschließend vollständig die zwei markierten Stellen. Hier habe ich leider nur ein Bild davon, wie ich teste, ob das Leder schnell reißen wird. Es ging aber sehr gut zu durchstechen. Die kleinen Löcher habe ich dann mit dem breiteren Teil des Nahttrenners geweitet, damit der Bügel durchgeschoben werden kann.
Oberteil anbringen
Das war schon alles an Vorbereitung für das obere Teil des Steckschlosses. Das Schloss wird jetzt mit seiner offenen Seite über das Nähstück gesteckt.Der Stoff liegt dabei „umhüllt“ vom Stoff in der Mitte des Schlosses.
Von oben wird dann der Bügel durchgesteckt, so dass das Oberteil sicher am Nähstück sitzt.
Mit den Fingern oder einer kleinen Schere können die Bügel dann umgeklappt werden damit anschließend auch nichts mehr verrutschen kann. Fertig ist das erste Teil des Schlosses.
Unterteil des Steckschlosses anbringen
Um das Unterteil auch an der richtigen Stelle anzubringen, stecke ich es erst einmal „nur so“ auf des festgemacht obere Teil des Schlosses. Dann lege ich den Taschendeckel so auf die Tasche, wie er hinterher im normal geschlossenen Zustand auch liegen soll. Also nicht zu weit nach unten Ziehen, denn es soll ja auch was reingehen in die Tasche. Und auch nicht zu weit oben stehen lassen, dann würde der Deckel immer unnatürlich weit aufstehen.
Das Unterteil des Schlosses hat hinten 3 Laschen oder Stecker, mit denen man es durch das Nähstück stecken kann. Diese Stecker helfen jetzt zunächst mal, die Stelle des Unterteil an der Tasche zu markieren. Sie sind ein klein wenig spitz und mit ein bisschen Druck auf das Steckteil hinterlassen sie kleine Einkerbungen im Snappap. Ihr könnt aber, wenn ihr mit Stoff arbeitet, auch mit einem feinen Stift die Markierung setzen. Auch hier wird nämlich anschließend wieder ein Loch gemacht und die Markierung wird verschwinden.
An den markierten Stellen steche ich wieder mit meinem Nahttrenner Löcher in das Material, um das Steckschloss anbringen zu können. Die Stecker des Unterteils drücken sich nach innen. Damit sie den Stoff oder das Snappap nicht ausreißen, legt man nun die dazugehörige Rückenplatte dagegen und drückt die Stecker nach innen um. Nun kann nichts mehr ausreißen und das untere Teil des Schlosses sitzt sicher.
Die Tasche wird anschließend von innen gefüttert, so dass man das Schloss nicht mehr sieht und auch nichts dran hängen bleiben kann.
Beim Anbringen des unteren Teils muß beachtet werden, dass der Bügel nicht mittig sitzt. Es ist also nicht egal, wie herum das Teil angebracht wird. Der Teil mit dem Bügel sollte immer oben liegen, damit das Schloss dann auch richtig sitzen kann. Schaut Euch das vorher mal an und schiebt den Schieber testweise durch, dann seht ihr, wie es richtig sitzen muß.
So, das war es schon. Wenn man sich alle Teile vorher mal anschaut und genau den Sitz ausmisst vor dem Anbringen, ist das Schloss einfach anzubringen und macht anschließend wirklich was her.
Hier habe ich noch ein Tutorial für Euch: wie bringe ich große Ösen mit dem Hammer an, wenn von Prym kein Werkzeug für die Variozange mehr geliefert wird?
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Alles selbst gekauft, genannte Markennamen dienen nur der Orientierung und stellen keine fremdfinanzierte Werbung dar. Das Steckschloß wurde mir von Snaply zum Test zur Verfügung gestellt