Ich steh sehr auf kräftiges Material, fester Canvas, alte Segel oder so. Zufällig bin ich drauf gekommen, dass es Bundeswehr-Sacke gibt, in denen Soldaten ihre Zeugs herumschleppen. Alte Säcke kann man in eBay bekommen – sehr praktisch, weil das Material einfach toll ist. Man muß halt viel herumschnippel, ist eben keine Meterware. Aber, das macht es für mich aus.Außerdem wird noch gebrauchtes Material neu verwertet, und so ein Upcycling hat schon was 🙂 So, da liegt nun also der Sack. Ich habe einen Rest SnapPap und Gurtband – auf geht’s
Ich schneide oben den Rand mit den Ösen für das Zugband ab und dann an den Nähten entlang bis zu Mittelnaht..
Die Ösen oben am Rand behalte ich mir auch gleich mal zur Verzierung der Tasche. außerdem kommt noch Snappap für den Boden dazu. Die genauen Maße für alles stehn wieder ganz unten am Ende.
Da das Snappap so steif ist, nähe ich es nicht zu allererst am Canvas fest. Erst einmal mache ich die Tasche „obenrum“ fertig. Den Boden kann ich immer noch annähen.
Der Canvas wird rundherum versäubert. An den oberen Rand nähe ich Schrägband. Der Stoff ist sehr fest. Wenn ich den Rand doppelt einschlagen würde, um ihn zu versäubern, wäre er sehr knuddelig, daher versäubere ich ihn mit dem Schrägband.
Außerdem setze ich das Gurtband für die Henkel schon an. Da der Rand oben umgeschlagen wird, stecke ich das Gurtband in einer Tiefe von 6 cm vom Rand entfernt fest. Zum Befestigen des Bandes nehme ich jetzt den Streifen Canvas mit den Ösen. Das hält dann gut, denn der liegt schon mehrfach, um den Ösen Halt zu geben. Unten, wo ich den Stoff abgeschnitten habe, franselt er jetzt, aber für mich ist das in Ordnung so.
Innentäschchen vorbereiten
Innenliegend möchte ich auch eine Tasche für Kleinzeug haben. Der Stoffstreifen wird ebenfalls versäubert. An eine kurze Seite nähe ich eine Seite eines Reißverschlusses. Die wird dann hochgeklappt und bildet so eine Tasche. Der zweite Teil der Reißverschlusses wird dann oben angenäht. wie das im Einzelnen geht, das habe ich im Artikel zu dieser Tasche erklärt.
Unten im nächsten Bild sieht man ganz gut, wie der Reißverschluß jetzt sitzt. Den oberen Teil habe ich mit einem Baumwollband abgedeckt, damit man den Reiverschlu´ß nicht so sieht. Die Seiten werden mit Schrägband verschlossen, dann muß die Tasche nicht gewendet werden und hat keine dicken Seitennähe
Magnetknopf einsetzen
Der Magnetknopf soll ja von außen nicht gesehen werden. Das heißt, er wird von der Außenseite oben unter dem Rand eingesetzt. Der Rand wird dann ja nach innen umgeschlagen und schlägt sozusagen zwei Fliegen mit einer Klappe:
- der Magnetknopf ist von außen nicht mehr zu sehen
- unter den Rand wird auch die Innentasche geschoben, die dann mit dem umgeschlagenen Rand festgenäht werden kann
Und, da ich dem Knopf etwas mehr Halt geben wollte, habe ich die Stecker des Knopfes auch noch durch die Tasche gesteckt. Das war etwas fummelig.
Oberen Taschenrand einklappen
Der Magnetknopf sitzt, die Innentasche ist vorbereitet, das Gurtband ist von außen befestigt: jetzt kann der Taschenrand nach innen eingeklappt werden.Oben am Rand nähe ich einmal quer rüber, um ihn zu fixieren.
Und so sieht das Ganze vorerst von außen aus. Das schwarze Schrägband ist jetzt innen. Von außen ist nur die Naht oben zu sehen.
Innenansicht 🙂 Innenliegende Tasche und eingeklappter Rand:
Boden annähen
Jetzt geht es weiter mit dem Boden. Das Snappap habe ich als ein Stück geschnitten, so dass ich keine Bodennaht haben. Es wird an die zwei Canvasteile angenäht. Jeder Naht wird von außen nochmal abgesteppt.
Um der Tasche Tiefe zu geben, nähe ich die Ecken des Bodens ab. Snappap muß nicht versäubert werden – sehr praktisch.
Und jetzt zum Kampf mit der Tasche. Zum Glück ist nur der Boden aus Snappap, so dass es nicht gaaaanz so schwierig wird. Snappap anfeuchten und dann wird gezogen, gedreht und geboxt, um die Tasche zu wenden.
Anbringen des Schultergurtes
Im Eifer des Nähens habe ich nun leider den letzten Schritt vergessen, zu fotografieren. Der Schultergurt muß ja noch dran. Dafür nähe ich rechts und links eine Schlaufe aus Gurtband an die Nähte der Tasche. In diese Schlaufe muß vor dem Festnähen je ein D-Ring. Der Schultergurt wird versäubert und zugenäht. Ich habe mich hier mal dafür entschieden, Karabiner mit einzunähen, so dass ich den Gurt auch mal weglassen kann. Man kann das Gurtband aber auch direkt in die D-Ringe nähen.
Fertig 🙂
Noch ein kleiner Hinweis. Ihr näht hier viele Schichten sehr dicken Materials zusammen. Da ächzt jede Haushaltsnähmaschine. Manches muss dann vorsichtig und mit Gefühl mit dem Handrad angeschoben werden.
und hier gibt es noch eine andere Tasche mit SnapPap
Maße:
- Snappap: 33 cm hoch x 43 cm breit
- Canvas vom Seesack: 2 Stück, je 24 cm hoch x 43 cm breit
- Canvas für Innentasche: 41 cm hoch x 18 cm breit
- Gurtband für Taschenhenkel: 2 Stück, je 63 cm lang. Das ist aber Geschmackssache. Genau, wie die Maße für den
- Schultergurt: 1,50 lang, 4 cm breit
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und schon geht’s zu Rums
WoW, liebe Claudia!!!
Das ist ein Schwerlastenträger, so robust … tolle Tasche!!!
Also genau das Richtige für die nächste Shoppingtour… 🙂
Ganz liebe Grüße
Jeanette
Hey Jeanette – so ein lieber Kommentar. Danke schön <3
[…] Aber… dagegen hab ich aus den Resten des Seesacks noch eine andere Tasche genäht, die nicht so tief ist. Hier gibt’s die Nähanleitung für die Canvas-Snappap Tasche. […]