Verschiedene Turnbeutel hab ich ja schon genäht. Wie auch immer ich es anpacke, es ist meist ein längeres Gefummel mit dem Tunnel oben und dem Futter innen. Außerdem wollte ich ihn auch bequem zum Beutel umfunktionieren können. Hab ich zum Glück auch hingekriegt… Hier ist meine Nähanleitung für Euch.
Das braucht ihr, zum Nähen für den Rucksack/ Beutel (Affiliate Links)
- Stoff, 94 cm lang x 38 cm breit
- Leder für den Stopper vorne: 9 cm 4 cm breit (dann kürzen)
- Leder für den Stopper hinten: 7 cm x 4 cm
- Schrägband: 2 x 9 cm
- 2 m Kordel (oder, wie es für Euch am besten passt)
Der Turnbeutel kann auch Beutel 🙂 Je nachdem, wie man ihn verwenden möchte.
Als Turnbeutel ist er im Prinzip ein umgedrehter. Der Tunnelzug ist sonst oben, hier ist er unten. Ösen sind unten, hier sind sie oben. Die Kordel ist auch etwas kürzer, da sie im Tunnel nicht doppelt läuft, wie bei anderen Turnbeuteln.
Alle Maße sind wieder unten am Ende des Textes.
Stoff versäubern
Ich nehme mir ein einziges langes Stück Stoff. Wenn ihr das in der angegebenen Länge nicht habt, kann man das natürlich auch zusammen stückeln. Dann müßt ihr halt lediglich unten die 2 Stücke zusammennähen und habt dann eine Bodennaht.
Als erstes wird der gesamte Stoff versäubert, damit nirgends etwas ausfranseln kann. Danach faltet ihr den Stoff mittig oder messt ihn aus, um an beiden Seiten die Mitte unten zu markieren. An diesen Stellen wird jetzt nämlich das Schrägband angenäht.
Hier auf dem Bild seht ihr auch noch den Knick im Stoff vom „Mitte suchen“. Vom Schrägband suche ich dann auch die Mitte und markiere sie. Die beiden Markierungen werden jetzt in Übereinstimmung gebracht und das Schrägband angenäht. So mache ich es auf beiden Seiten des Stoffes.
Jetzt habe ich einen langen Stoffstreifen, der mittig auf beiden Seiten ein kleines Stück Schrägband hat. Das Schrägband soll hinterher lediglich die Kanten festigen, weil hier immer die Kordel hin- und herrutschen wird.
Französische Nähte – Seiten schließen
Französische Nähte sind Seitennähte, die in sich selbst eingefasst werden, so dass man von innen keine unsauberen Kanten sieht. Das Ganze geht auch wirklich recht schnell, vor allem, weil es bei meinem einfarbigen Stoff keine rechte und linke Seite gibt. Solltet ihr einen gemusterten Stoff benutzen, legt die Stoffbahn links auf links zusammen. Ich weiß schon, das ist seltsam und eigentlich will man das nicht 🙂 aber so ist es halt in diesem Fall. Die rechte Seite liegt also außen. Die Naht, die ihr hier macht, ist ein klein wenig schmaler, als Eure übliche Naht. Ihr beginnt Eure Naht oben am Beutel und stoppt unten 3,5 cm vor dem unteren Rand (hier darf es nicht zugenäht werden, denn das wird der Tunnelzug). Auf der anderen Seite genauso verfahren.
Dann wird der Beutel umgedreht. Die rechte Seite liegt innen, die linke außen. Die Seitennähte müssen jetzt sorgfältig ausgearbeitet werden und dann genau gebügelt. Sonst gibt es später unschöne Beulen. Jetzt wird ein zweites Mal an beiden langen Seiten entlang genäht, diese Naht ist aber ein wenig breiter, als die vorherige und fasst dadurch die erste Naht ein. Man kann das während des Nähens gut fühlen. Mit Bildern hab ich das nochmal beschreiben, bei der Canvas – Tasche.
Jetzt wird der Beutel auf die rechte Seite umgedreht und ordentlich gebügelt, damit die Nähte platt sind.
Tunnelzug absteppen
Der Tunnelzug ist bei diesem Beutel unten. Beim Zusammennähen der Seiten habe ich ja bereits 3,5 cm offen gelassen.
Um den Tunnelzug jetzt zu fixieren, steppe ich einfach in 3,5 cm Abstand vom unteren Rand einmal entlang.
Umschlag oben mit Karabinern
Die obere Kante lege ich 5,5, bis 6 cm nach innen um. Der Rand der Kante wird dann eingeschlagen und der gesamte Umschlag auf der Innenseite des Beutels mit zwei Nähten fixiert.
Die erste Naht führt liegt 1 cm vom oberen Rand entfernt, die zweite Naht, die auch den eingeschlagenen Rand festnäht, liegt 4,5 cm vom oberen Rand entfernt.
So sieht die rechte Seite des Beutels von oben nun aus: eine Doppelnaht hält den breiten eingeschlagenen Rand. Der Rand ist deswegen so breit, da hier oben noch die Ösen eingeschlagen werden müssen. Damit diese einen guten Halt finden und nicht wegreissen, liegt der Stoff hier nun doppelt.
Ösen anbringen
Es werden nun vorne und hinten am Beutel jeweils 2 Ösen angebracht, also insgesamt 4. Dazu suche ich zunächst vorne die Mitte aus, hier markiert mit einer Stecknadel
6 cm rechts und 6 cm links davon setze ich jeweils eine Markierung, wo gleich auch die Ösen sitzen werden. Die Ösen sitzen also mit 12 cm Abstand zueinander.
Nach der Anleitung auf der Packung die Löcher in den Stoff stanzen und die Ösen anbringen. Genauso wird auf der anderen Seite des Beutels verfahren, so dass jetzt alle vier Ösen angebracht sind.
Kordel einfädeln, Kordelstopper nähen
Damit sich der Beutel oben nicht einfach zusammen zurrt, nähe ich einen Kordelstopper für den Bereich zwischen den Ösen. Dafür nehme ich ein Stück Leder in 9 x 4 cm.
Den Lederstreifen lege ich der Länge nach um die Kordel und steppe sehr knappkantig ab. Das jetzt restliche überstehende Leder schneide ich einfach ab.
Der zweite Stopper kommt auf die Rückseite des kleinen Rucksacks. Dafür schneide in das Leder in 7 x 4 cm zu. Das Leder wickel ich, wie in der Zeichnung auf dem Foto, um die Kordeln/ Träger.
Es wird mittig zusammen genäht. Da laufen die Kordeln dann durch und werden etwas zusammengehalten.
Schnellübersicht: So wird der Beutel genäht:
- Stoff versäubern und mittig rechts und links das Schrägband anbringen
- Beutel schließen mit französischen Nähten bis auf die Höhe des Tunnelzugs
- Tunnelzug abnähen
- Obere Kante umschlagen und in 2 Breiten absteppen
- Ösen anbringen
- Kordel einziehen und Kordelstopper anpassen
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Puh, hab jetzt nen Knoten im Hirn, muss es mir nochmals genauer durchlesen. Aussehen, tut er jedenfalls superklasse und die Idee finde ich genial.
LG,
Petra
Liebe Petra, ja. Kann ich verstehen. Ich fand es auch schwierig, die Anleitung zu schreiben, darum hab ich die Schritte unten nochmal zusammengefasst. „Eigentlich“ ist es ganz einfach, wenn man sich mal dranmacht 🙂 vielen Dank für Deine Rückmeldung 🙂
lieben Gruß von
claudia