Es hat uns in Tannheimer Tal verschlagen. Leider hingen die Wolken tief, so dass es viel geregnet hat. Aber eine Wanderung zum Neunerköpfle sollte es doch nun wenigstens sein. Wir machten es uns an diesem Tag jedoch gemütlich und führen mit der Bahn hinauf und sogar am Ende der Wanderung mit dem Bus wieder zurück. Dennoch waren wir 3 Stunden unterwegs und konnten ein eindrucksvolles Bergpanorama geniessen.
Auf’s Neunerköpfle mit der Bahn
Die ersten knapp 700 Höhenmeter lassen wir uns mit der Bahn hinaufschaukeln. Ok, das tut nun kein echter Wandersmann – aber hat ja nie einer behauptet, dass wir das sind 🙂
Oben angekommen gehen wir in leichten Serpentinen einen touristisch extrem gut ausgebauten und gesicherten Weg zum Gipfelkreuz hinauf. Mit Kinderwagen hat man hier keine Probleme. Schön ist, dass man hier schon einen Blick auf den Haldensee bekommt, unser Tagesziel heute. „Leider“ gehen wir nicht Luftlinie gerade hinunter, sondern machen einen weiten Bogen.
Das größte Gipfelbuch der Alpen
Oben angekommen begrüßt uns ein großes Gipfelkreuz und natürlich auch das Gipfelbuch. Hier aber befindet sich nicht irgendein Büchlein, in das man seinen Namen klein hineinkritzelt. Nein, hier gibt’s gleich das „Größte Gipfelbuch der Alpen“. Wir konnten uns darunter erst gar nichts vorstellen. Aber, wenn man es sieht, macht die Bezeichnung wirklich Sinn:
Nachdem wir ausgiebig die hier grasenden Ziegen begutachtet haben und unser auch vor deren neugierigem Knabbern erfolgreich retteten, gehen wir weiter. Erst leicht bergab, dann wieder leicht bergan, alles auf einem gut ausgebauten Weg. Einige Schaukästen mit Infos und leichten Frage- und- Antwort- Spielen für Kinder säumen den Weg und unterhalten die Kleinen.
Der Weg führt aber nur auf dem Kamm so schön eben und ausgebaut daher. Als wir uns talwärts auf den Weg zur Strindenalpe machen, wird er felsig und eng. Ein Kinderwagen passt da jetzt nicht mehr drauf.
Strindenalpe
Die Strindenalpe ist eine kleine bewirtschaftete Alm, in der es Kleinigkeiten zu Essen und zu Trinken gibt. Man geht am Kuhstall entlang. Durch das Holzherzerl kann man hineinblicken. Der Ausschank ist dann direkt neben dem riesigen alten Käsebottich. Alles ist noch recht urtümlich und die kleine Mahlzeit schmeckt wirklich gut.
Und weiter geht es abwärts. Direkt an der Strindenalpe gabelt sich der Weg. Beide führen abwärts zum Haldensee, der eine jedoch geht ein wenig steiler und steiniger direkt auf unserer Seite den Berg hinab, der andere schlängelt sich unterhalb der gegenüberliegenden Felswand auf einem breiteren Weg runter.
Wir wählen den kürzen, steileren, aber in unseren Augen auch interessanteren Weg.
Jetzt fängt der Regen wieder an. Wir werden auf einen breiten Fahrweg geleitet, den wir jetzt ein gutes Stück gehen. Unterwegs überspült aufgrund des Regens immer wieder bergab fließendes Wasser unseren Weg. Aber es ist alles noch gut begehbar und wir bekommen keine nassen Füße.
Es gibt auf diesem Wege nun noch eine weitere Abkürzung. Von dem Fahrweg biegt ein kleiner Waldweg ab. Den nehmen wir, der ist zwar steiler und enger, aber immer noch wirklich gut zu laufen, wenn man gute Schuhe an hat.
Wir gehen nun durch den Wald immer weiter bergab und nähern uns unserem Ziel. Ab und zu blitzt das Blau des Haldensees schon durch die Bäume.
Aufgrund des Wetters verschieben wir unseren Plan, vom Haldensee zurück zur Talstation der Bergbahn zu laufen. Wir vertrauen auf die öffentlichen Verkehrsmittel. Als wir unten ankommen, sehen wir zwar das Richtungsschild, wir ignorieren es nun aber und gehen in Richtung See, wo wir uns einen Busbetrieb erhoffen. Und richtig, Busse fahren auch Sonn- und Feiertags und sind mit der Touristenkarte vom Hotel sogar kostenlos. Der Bus fährt fast genau neben dem Wanderweg, den wir ursprünglich nehmen wollten. Da sind wir froh, im Bus zu sitzen. Der Weg führt immer am Feldrand entlang, in Sicht- und Hörnähe der Strasse – der sieht nicht spannend aus, es macht nichts, ihn verpasst zu haben.
So, das Tannheimer Tal hat uns wieder. Wir sind zwar nass, aber der Ausflug war schön.
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